von links Dr. Daferner, Schulleiter van Neerven, Dekan Schänzle, Dr. Richter
27.02.2015

Besuch des Schulleiters der Deutschen Schule in Cuenca/Ecuador

Im Rahmen einer Dienstreise nach Deutschland besuchte der neue Schulleiter der Deutschen Schule in Cuenca, Herr Martin van Neerven, auch die Fördergemeinschaft Bruder Johannes Stiehle. Von der Fördergemeinschaft waren zugegen der erste Vorsitzende Dekan Sigmund Schänzle, Vorstandsmitglied Dr. Martin Daferner und Fördermitglied Dr. Werner Richter. Das Zusammentreffen fand in Stuttgart im Haus der Katholischen Kirche statt. Der Hintergrund des Besuches war das Engagement der Fördergemeinschaft, mit Spenden Stipendien für Kinder aus ärmeren Verhältnissen zu finanzieren. Den Stipendiaten wird damit eine Schulbildung an der Deutschen Schule ermöglicht.

Einleitend schilderte Dekan Schänzle die Historie der Fördergemeinschaft und die Erfahrungen mit der Fundacion in Cuenca mit den bisherigen Engagements. Eine Umorientierung der Verwendung der Spendengelder war notwendig geworden, weil Auffälligkeiten bei der bisherigen Vorgehensweise aufgedeckt werden konnten.

Die Anliegen der Fördergemeinschaft stehe nach wie vor auf zwei Säulen: zum einen die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen und deren Rolle in einer caritativ agierenden Gesellschaft , zum anderen die Bewahrung des Andenkens an Bruder Johannes Stiehle.

Der pädagogische Auftrag sei, so Dekan Schänzle, Menschen für die Gesellschaft so zu befähigen, dass sie selbst einen nachhaltigen Beitrag zum Wohle der Gesellschaft geben. Dazu gehöre auch die Ermöglichung von Bildung für junge Menschen und die Befähigung des Elternhauses den Weg der Förderung und Forderung aktiv mitzugestalten.

Schulleiter van Neerven stellte die Deutsche Schule mit ihren 40 Lehrern vor. Die Deutsche Schule trägt den Namen von Bruder Johannes Stiehle. Das Interesse der Deutschen Schule an der Persönlichkeit von Bruder Johannes Stiehle ist groß und soll mit Informationsmaterial aus dem Archiv der Fördergemeinschaft unterstützt werden. Das Bildungskonzept der Schule sieht die Inklusion von Schülern aus sozial schwachen oder armen Familien vor. Damit wird solchen Schülern der Besuch einer deutschen Schule ermöglicht, welche einen hohen Grad an Bildung garantiert. Ferner werde regelmäßig ein Austausch mit örtlich naheliegenden Schulen und deren Lehrern gepflegt. Das Gespräch außerhalb der Schule gebe Erfahrungen aus der Deutschen Schule weiter und lasse Sichtungen nach möglichen Stipendiaten zu.

Der derzeitige wirtschaftliche Aufschwung in Ecuador spiegelt sich auch an den steigenden Anmeldungen an der Deutschen Schule wieder. Die Schüler dort stammen aus der oberen Mittelschicht. Trotz des für die „Normalgesellschaft“ unbezahlbaren Schulgeldes möchte die Deutsche Schule nicht als elitäre und exponierte Einrichtung verstanden werden. Die Aufnahme von Schülern aus der normalen gesellschaftlichen Schicht im Rahmen von Stipendien sei Grundkonsens im Denken der Deutschen Schule und im Bildungskonzept verankert.

Dr. Richter schilderte seine Erfahrungen mit Stipendien: „Man braucht schon einen langen Atem, bis sich Erfolg einstellt“, so der ehemalige Schulleiter der Deutschen Schule im ecuadorianischen Guayaquil. „Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten gehen nur sehr schwer miteinander einher.“ Dass sich das aber lohnt beweist seine damalige Schule, welche durchaus Erfolge vorweisen könne. Dr. Richter finanziert schon seit Jahren Stipendien aus eigener Tasche.

Wir haben Herrn van Neerven als fähigen und sympathischen Lehrer, Schulleiter und Partner kennen gelernt. Stipendien, die wir in diese Einrichtung steuern, kommen an und wirken im Sinne der Fördergemeinschaft. Eine Fortführung des Engagements der Fördergemeinschaft mit der Deutschen Schule wurde von Dekan Schänzle im Rahmen, wie es die Spendeneingänge erlauben, zugesichert.